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"... und es gibt IHN doch!"

Meine Argumente für den Glauben an Gott

Stefan Hardmeier, Prediger Freie Kirche Uster,

 

Gottes Existenz wird immer wieder in Frage gestellt. Neu ist das nicht. Schon 1882 verkündete der deutsche Philosoph und Dichter Friedrich Nietzsche: “Gott ist tot“. Allerdings hatte Nietzsche nicht das letzte Wort, obwohl ein Graffitikünstler genau diese Worte gross an eine Wand schrieb: “Gott ist tot - Nietzsche“. Es kam eben noch ein anderer Graffitikünstler und der schrieb darunter: “Nietzsche ist tot - Gott“. Tatsächlich hat nicht der Mensch das letzte Wort über Gott, sondern Gott über den Menschen. Denn: Gott lebt! Davon bin ich überzeugt. Argumente für seine Existenz und somit den Glauben an ihn, möchte ich nun aufführen.

Beweise für Gottes Existenz gibt es nicht - und doch existiert er! “Aber wie kann man an einen Gott glauben, dessen Existenz nicht bewiesen werden kann?“ fragen Sie sich jetzt vielleicht. Meine Antwort darauf lautet: Ich erlebe ihn im Alltag! Zudem gibt es andere überzeugende Hinweise darauf, dass es den Gott der Bibel wirklich gibt! Die Bibel selbst versucht nicht, Gott zu beweisen. Die Verfasser der biblischen Bücher setzen ihn einfach voraus. Schliesslich haben auch sie ihn erlebt! Natürlich können Erfahrungen angezweifelt werden, so wie die Zuverlässigkeit der gesamten Bibel. Doch das ändert nichts daran, dass die Bibel äusserst zuverlässig überliefert wurde. Selbst nichtchristliche Historiker bestätigen dies. Der weltbekannte Wissenschaftler Albert Einstein wurde einmal gefragt, ob er das Neue Testament für einen gültigen historischen Befund über das Leben Jesu halte. Er antwortete: “Ohne Frage! Niemand kann die Evangelien lesen, ohne dabei die Gegenwart Jesu zu spüren. Seine Persönlichkeit pulsiert in jedem Wort. Kein Mythos ist so voller Leben.“

Glaube und Wissen-
schaft schliessen sich
nicht gegenseitig aus!

Aus nichtchristlicher Sicht wird oft argumentiert: Die Naturwissenschaft hat die Existenz Gottes so gut wie widerlegt. In anderen Worten: Die Evolution erklärt den Ursprung des Lebens, folglich braucht es keinen Schöpfer. Diese Argumentation ist sehr mangelhaft. Denn die Evolutionstheorie kann viele Fragen nicht beantworten, oder nur unzureichend. Beispiele dafür sind: Wie entstand aus toter Materie Leben? Wo sind die millionenfachen fossilen Bindeglieder zwischen den Tierarten? Bestätigen wissenschaftliche Experimente Darwins Theorie? Weist die Komplexität des Lebens nicht vielmehr auf Intelligenz hin als auf Zufall? Viele Leute meinen, Glaube und Wissenschaft schliesse sich gegenseitig aus. Doch das Gegenteil ist der Fall. Der Glaube ergänzt und bestätigt die Wissenschaft und die Wissenschaft im gleichen Sinne den Glauben. Den Glauben an Wunder braucht es allerdings für beide Ursprungsmodelle. Für welches es wohl mehr Glauben braucht?

Gottes Existenz kann nicht
bewiesen werden – doch das
beweist noch überhaupt nichts!

Klar ist: Gott kann nicht wissenschaftlich vernünftig erklärt werden. Durch einen Vergleich soll das deutlich werden. So wie man Gott nicht auf die Wissenschaft reduzieren kann, so ist dies auch mit der Musik nicht möglich. Wenn ich es trotzdem tue, tönt das so: “Aus wissenschaftlicher Sicht ist Musik nichts weiter als Luftvibrationen, die aufs Trommelfeld auftreffen und Nervenreize im Gehirn auslösen.“ Das ist Musik! Ist das Musik? Nein! Mit einer solchen Formulierung werden wir der Schönheit der Musik nicht gerecht. Niemals! Genau gleich werden wir Gott nicht gerecht, wenn wir sagen: “Es gibt keinen Gott weil seine Existenz nicht bewiesen werden kann und zudem braucht diese Welt auch keinen Schöpfer.“ Wissenschaftlich kann nicht belegt werden, dass es Gott nicht gibt. Das bestätigen auch nichtchristliche Wissenschaftler. Aber eben: Gottes Existenz kann ebenfalls nicht bewiesen werden. Das beweist aber noch überhaupt nichts. Es zeigt lediglich, dass mit der Wissenschaft die falschen Instrumente benutzt werden, wenn man damit Gott erklären will! Dazu nochmals ein Vergleich: “Wissenschaftlich gesehen ist ein Kuss nichts weiter als das Zusammentreffen zweier Lippen, die Kohlensäure und Mikroben austauschen.“ Wenn das alles wäre, hätten die Menschen nie begonnen, sich zu küssen! Wir alle wissen: In einem Kuss liegt viel mehr! Die wissenschaftliche Definition wird einem Kuss einfach nicht gerecht. Genau so ist es mit Gott. Obwohl es ihn gibt, kann die Wissenschaft ihn nicht erklären.

So wie die Liebe ist auch
der Glaube umfassender
wie die reine Vernunft.

Der christliche Glaube mag von aussen gesehen manchmal unvernünftig erscheinen, weil er nicht nachvollziehbar ist. Darum werden Christen gefragt: “Wie kannst du an einen Gott glauben, dessen Existenz nicht bewiesen ist? Wie kannst du glauben, dass Gott diese Welt erschaffen hat, wo doch die Evolutionstheorie alles erklärt? Wie kannst du glauben, dass Jesus Christus von den Toten auferstanden ist?“ Der christliche Glaube kann unlogisch scheinen, aber er ist es nicht! Ich erzähle ihnen dazu eine Geschichte: Eine Nonne, die als Missionarin im Mittleren Osten tätig war, war einmal mit ihrem Jeep alleine unterwegs, als ihr plötzlich das Benzin ausging. Leider hatte sie keinen Ersatzkanister im Auto. Das einzige was sie finden konnte war ein Nachttopf. So ging sie zu Fuss zur nächsten Tankstelle, um den Nachttopf mit Benzin füllen zu lassen. Als sie zurückkam und das Benzin in den Tank goss, kam ein grosser Cadillac mit zwei steinreichen Ölscheichs vorbei. Die Scheiche sahen gespannt zu, wie die Nonne den Inhalt des Nachttopfs in den Autotank schüttete. Schliesslich liess der eine die Fensterscheibe herunter und rief der Frau zu: “Entschuldigen Sie! Mein Freund und ich gehören zwar nicht Ihrer Religion an, aber wir bewundern ihren Glauben!“ Auf ähnliche Weise mag der christliche Glaube manchmal irrational erscheinen – und das, obwohl er sich unter anderem auf die Vernunft gründet. “Was ist denn Glauben?“ fragen Sie sich jetzt vielleicht. Mit dem Glauben ist es ähnlich wie mit der Liebe. Eine echte Liebesbeziehung baut zwar auf guten Gründen auf, aber ist hoffentlich weit mehr, als eine reine Vernunftsache. Echte Liebe erfordert Herz, Seele und unser ganzes Sein. Vernunft gehört sicher zu einer Beziehung, aber sie reicht nicht aus. So wie die Liebe, ist auch der Glaube weit umfassender wie die reine Vernunft.

Bezüglich Glaube und Vernunft wurde der deutsche Philosoph Robert Spaemann vor einigen Jahren in einem Interview gefragt: “Wie kann man an die Auferstehung eines Toten glauben, ohne den Verstand zu verlieren?“ Er sagte dazu: “Für mich ist es umgekehrt: Ich wäre eher bedroht, den Verstand zu verlieren, wenn ich keine Auferstehungshoffnung hätte. Die Apostel haben den Auferstandenen gesehen, mit ihm gesprochen und davon ein zuverlässiges Zeugnis gegeben – ich verstehe also gar nicht, warum der Auferstehungsglaube wider die Vernunft sein soll. Ich glaube an das leere Grab, nicht weil es sonst keine Auferstehung geben könnte, sondern weil die Evangelisten es so berichten. Warum sollten die Apostel lügen?“ Dann: “Es gibt die Hypothese, dass Jesu Leiche gestohlen worden sei.“ Spaemann: “Das ist doch Blödsinn. Die Mehrzahl der Jünger ist für ihren Auferstehungsglauben sogar umgebracht worden. Dazu wären sie wohl kaum bereit gewesen, wenn sie sich die Auferstehung nur ausgedacht hätten.“ Weiter wird ihm gesagt: “Die Jünger könnten einer kollektiven Wahnvorstellung erlegen sein.“ Spaemann: “Dagegen spricht, dass sie die Auferstehung gar nicht erwarteten. Sie waren niedergeschlagen (Lukas 24,17), sie hatten Angst vor den Juden (Johannes 20,19) und sie hielten die Auferstehung anfangs für ein Märchen (Lukas 24,11). Dazu kommt, dass Jesus immer wieder anderen Menschen erschien. Wer behauptet, dass diese Zeugenaussagen nicht zutreffen, trägt dafür die Beweislast.“ “Dennoch ist auch ihre Argumentation nicht zwingend.“ Darauf antwortete Robert Spaemann: “Ich kann gute Gründe für meinen Glauben anführen, dennoch führen vernünftige Überlegungen nur bis an die Schwelle des Glaubens. Der Schritt über diese Schwelle hin zur Glaubensgewissheit lässt sich nicht allein mit dem Verstand vollziehen.“

Aufgrund der Auferstehung von Jesus
wurden Menschen verändert – radikal
und augenblicklich!

Die Auferstehung von Jesus ist der Eckstein des Christentums. Sie legt die Basis für den Glauben. Denn wenn Jesus nicht auferstanden wäre, wäre der christliche Glaube auf einer Lüge aufgebaut. Das Leben der ersten Christen spricht jedoch klar dagegen. Aufgrund der Auferstehung wurden Menschen verändert – radikal und augenblicklich. Am Abend des Auferstehungstags erschien Jesus seinen Jüngern und begrüsste sie mit den Worten; Lukas 24,36: “Friede sei mit euch!“ Sie “erschraken furchtbar“ und meinten, “einen Geist zu sehen“. Doch Jesus sagte zu ihnen; Lukas 24,38: “Warum habt ihr Angst? Wieso zweifelt ihr daran, dass ich es bin? Seht doch die Wunden an meinen Händen und Füssen. Ich bin es wirklich. Hier, fasst mich an und überzeugt euch, dass ich kein Geist bin. … Aber vor lauter Freude konnten sie es noch immer nicht fassen, dass Jesus vor ihnen stand.“ An Stelle von Angst und Unglauben kam durch diese Begegnung Staunen und Freude in ihr Herz. Von dieser Stunde an waren sie nicht mehr dieselben. Aus Angst hatte Petrus erst noch geleugnet, Jesus zu kennen – und dies dreimal. Als Jesus verhaftet wurde, flohen alle seine Jünger. Sie schlossen sich in den Häusern ein aus Angst, selbst verhaftet zu werden. Doch die Begegnung mit dem Auferstandenen veränderte ihr Leben für immer! Furchtlos sprachen sie nur wenige Wochen nach der Auferstehung vor tausenden von Menschen und bezeugten ihren Glauben an Jesus Christus.

In seinem Buch “Der Gotteswahn“ schenkt Richard Dawkins weder der Auferstehung Jesu noch den veränderten Jüngern Beachtung. Seine Argumentation steht darum auf schwachen Füssen. Denn wenn eine Glaubensüberzeugung wie der christliche Glaube in seiner Gesamtheit widerlegt werden soll, dann muss man sich dem stärksten Argument dieses Glaubens stellen: Der Auferstehung Jesu! Doch dies unterlässt Dawkins. Was würde er wohl auf diese Worte von Jesus entgegnen? Johannes 11,25: “Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ Diese Worte sagte Jesus vor seinem Tod am Kreuz und vor seiner Auferstehung. Sie haben sich als wahr erwiesen! Ich bin überzeugt: Genau so werden sich auch diese Worte erfüllen, die Jesus in einem Atemzug mit den bereits zitierten sprach: “Wer an mich glaubt wird leben auch wenn er gestorben ist.“ Wenn Jesus Christus nicht auferstanden wäre, dann würden Christen ihre Hoffnung vergebens auf ihn setzen. Sie hätten für die Gegenwart und die Zukunft keinen Gewinn gegenüber Menschen, die nicht mit ihm rechnen. Ihr Glaube wäre dann allerdings ein ernst zu nehmendes Phänomen. Denn in irgendeiner Form bezeugen alle Christen: “Ich erlebe Gott im Alltag! Wenn ich die Bibel lese spricht er zu mir. Wenn ich traurig bin finde ich Trost durchs Gebet. Bei ihm fühle ich mich angenommen. Er schenkt mir Liebe, Freude und Hoffnung.“ Alles nur Einbildung? Nein! Jesus ist erlebbar, weil er wirklich lebt! Er gibt das Leben, das sich wirklich lohnt und nach dem sich jeder Mensch tief im Herzen sehnt.

Der Glaube an Jesus Christus ist nicht mit einem Sprung ins Dunkle zu vergleichen. Wer Christ wird muss nicht die Augen verschliessen und Unmögliches glauben. Es ist umgekehrt: Genau hinsehen ist sogar sehr wichtig um erkennen zu können, dass dieser Glaube auf Vernunft und Tatsachen gegründet ist. Leider wollen viele Menschen nicht genau hinschauen. Sie beschäftigen sich nicht mit dem Leben Jesu, weil sie sich nicht mit ihrem Leben beschäftigen wollen. Dazu hat natürlich jeder Mensch die Freiheit. Denn der Glaube ist wie die Liebe – er kann nie erzwungen werden! Gott drängt sich niemandem auf, doch er lädt jeden Menschen zu einer Beziehung mit ihm ein. Diese Verbundenheit mit Gott ist möglich durch Jesus Christus. Im Johannesevangelium 3,16 steht: “Gott hat eine so grosse Liebe zur Welt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht.“ Jesus Christus starb freiwillig am Kreuz, um damit den Preis unserer Schuld vor Gott zu bezahlen. Wer dieses Geschenk der Vergebung annimmt, ist ein Kind Gottes. Sie fragen: Wie geht das konkret? Im 1. Johannesbrief 1,9 steht: “Wenn wir unsere Sünden bekennen, erweist sich Gott als treu und gerecht: Er vergibt uns unsere Sünden und reinigt uns von allem Unrecht.“ Bringen Sie Jesus alles Schlechte ihres Lebens!

Ich ermutige Sie fest, sich mutig auf Gottes Liebe einzulassen: Öffnen Sie im Gebet Ihr Herz für Gott. Sprechen Sie mit ihm über ihre Fragen, Zweifel und Hoffnungen. Beginnen Sie mit dem Lesen der Bibel. Mein Vorschlag: Lesen Sie zuerst das Johannesevangelium. Erleben Sie, wie Jesus Christus Ihr Leben erfüllt mit Freude, Frieden und Liebe. Diese Erfahrung wünsche ich ihnen von Herzen!

Stefan Hardmeier, Prediger

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